Im zweiten Teil der Bedeutung der Wiener Straßennamen im 1. Bezirk erklärt VIENNA.at die Geschichte wichtiger historischer Plätze und zeigt dabei unter anderem, wo sich noch heute Reste der Wiener Stadtmauer befinden.
VIENNA.at wirft einen Blick auf die Geschichte, die Herkunft und die Bedeutung der Namen. Im zweiten Teil der Reihe werden wieder Straßen in der Wiener Innenstadt unter die Lupe genommen.
Karlsplatz
Der Karlplatz liegt im 1. und 4. Bezirk und existiert seit 1899. Während der Pestepidemie 1713 legte Kaiser Karl VI. ein Gelübde ab, eine Kirche zu bauen und so entstand der Platz.
Ring
150 Jahre ist die Wiener Ringstraße alt. "Es ist mein Wille, dass die Erweiterung der Inneren Stadt Wien mit Rücksicht auf eine entsprechende Verbindung derselben mit den Vorstädten ehemöglichst in Angriff genommen werde", teilte Kaiser Franz Joseph I. am 25. Dezember 1857 mit. Die alte Stadtmauer sollte geschleift werden, ein Boulevard an ihre Stelle treten. Sieben Jahre später, am 1. Mai 1865, wurde die Ringstraße feierlich eröffnet. Heute dient der Ring nicht nur als mehrspuriger Verkehrsweg, sondern gerne auch als Location für Demonstrationen. Die ganze Geschichte des Rings lesen Sie hier.
Albertinaplatz
Der Platz befindet sich direkt bei der Albertina. Das Haus, das 1776 gegründet wurde, stellte Herzog Albert von Sachsen-Teschens Sammlungen von Handzeichnungen und Strichen aus. Noch heute sieht man bei der Albertina und am Platz Reste der alten Stadtmauer.
Heldenplatz
Als die französischen Besatzungstruppen 1809 Wien verließen, sprengten sie einen Teil der Burgbastei. Diese wurde nicht mehr hergestellt, sondern nach und nach entstand der Heldenplatz. Benannt ist er nach den "Helden", die sich bei der Schlacht von Aspern Napoleon stellten. Das heutige äußere Burgtor war zudem Teil der Wiener Stadtmauer.
Ballhausplatz
Den Platz gibt es seit 1906 und er ist nach den hier befindlichen Ballhaus benannt. 1848 hieß er kurzfristig "Revolutionsplatz".
Schreyvogelgasse
Die Gasse erhielt 1885 ihren Namen und ist nach dem Schriftsteller, Dramaturgen, Förderer von Grillparzer, Direktor des k.u.k. Hoftheaters in der Nähe der Burg (1814 bis 132) und Vertreter der Aufklärung Joseph Schreyvogel (1768 bis 1832) benannt. Hier findet sich auch die Mölkerbastei, welche Reste der alten Stadtmauer beeinhaltet.Schottenbastei
Teile der Stadtbefestigungsmauer finden sich auch in der Schottenbastei. Die Gasse gibt es seit 1862.
Hohenstaufengasse
Die Gasse ist urkundlich seit 1870 vermerkt und nach der schwäbischen Dynastie (1138 bis 1254) benannt.
Werdertorgasse
Die Gasse gibt es seit 1864. Das Werdertor war ein altes Tor in der Stadtmauer, welches bereits 1305 urkundlich erwähnt wurde.
Salzgries
Die Straße gibt es seit ca. 1863 und wurde urkundlich schon 1322 erwähnt. Früher war dort der Landungs- und Handelsplatz der Salzhändler.
Fleischmarkt
In den Urkunden Wiens wird der Fleischmarkt erstmals 1220 erwähnt. Hier befand sich der älteste Marktplatz für Fleisch und der Sitz der Fleischhacker.
Griechengasse
Ihren Namen trägt die Gasse seit 1862 und ist nach den dort sesshaft gewesenen griechischen (levantinischen) Kaufleuten bzw. den griechischen Kirchen benannt.
Hafnersteig
Die Griechengasse mündet in den Hafnersteig, der nach den Betriebs- und Verkaufsstätten der ansässigen Hafner benannt ist. In beiden Straßen finden sich Reste der alten Wiener Stadtmauer.
Schwedenplatz
Vor der Umbenennung im Jahr 1919 hieß der Schwedenplatz ab 1897 "Franz-Ferdinands-Platz". Aus Dankbarkeit für die Hilfe aus Schweden wurde der Platz nach dem Ersten Weltkrieg umbenannt.