Wo war der Basilisk, der das Wiener Trinkwasser vergiftete, zuhause und warum durfte eine Frau, die kein Familienmitglied der Habsburger war, in der Kaisergruft bestattet werden? Fragen wie diese sind eng mit den "vergessenen Orten" verknüpft, die wir vorstellen.
Das Alte Rathaus (Wipplingerstraße 8) gehört seit 1316 zum Besitz der Stadt Wien. Seitdem wurde das Gebäude mehrfach umgebaut, die Fassade mehrfach verändert. Heute dominieren Barock- und Gotik-Elemente. Die Stadtregierung ist 1885 in das sehr viel größere Rathaus am Ring übersiedelt, aber die "Innenstadtregierung", also die Bezirksvorstehung für den 1. Bezirk, hat ihren Sitz im Alten Rathaus. Außerdem sind dort das Bezirksmuseum Innere Stadt und das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes untergebracht. Ebenfalls im Alten Rathaus: Das Magistratische Bezirksamt für den 1. und 8. Bezirk und das Front-Office der Magistratsabteilung MA 34 (Bau- und Gebäudemanagement).
Abgesehen von der Fassade sind die Rathauskirche und der im Innenhof platzierte von Georg Raphael Donner gestaltete Andromedabrunnen besonders sehenswert.
Woher haben die U-Bahnstationen Schottentor und Stubentor eigentlich ihre Namen? An diesen Orten befanden sich Tore der mittelalterlichen Stadtmauern, die 1857 aufgelassen wurden. Während die Tore nicht mehr erhalten sind, gibt es jedoch mehrere Stellen, an denen man die Mauer noch gut erkennen kann: Zum Beispiel bei der Mölkerbastei in Nähe des Schottentors oder bei der U-Bahnstation Stubentor.
Seit 1633 werden die Angehörigen des Hauses Habsburg in der Kaisergruft unter der Kapuzinerkirche (1., Tegetthoffstraße 2) beigesetzt. Mit einer Ausnahme: Auch die Gräfin Fuchs fand dort, da sie die beliebteste Erzieherin Maria Theresias war, ihre letzte Ruhestätte. Die letzte Beisetzung eines kaiserlichen Familienmitglieds in der Kapuzinergruft fand im Jahr 2011 nach dem Tod Otto von Habsburgs statt.
Besichtigungen sind täglich zwischen 10 und 18 Uhr möglich, der Eintritt kostet 5,50 Euro (Ermäßigungen für Schüler und Pensionisten). Führungen werden auf Anfrage angeboten.
Das Durchhaus zwischen Bäckerstraße 5 und Wollzeile 5 besteht seit mehr als 500 Jahren. Heute wird es vor allem von Touristen gerne besucht, weil sich dort ein Restaurant des Wiener Schnitzel-Königs Figlmüller befindet. Und Kulinarik scheint hier schon immer eine große Rolle gespielt zu haben: Früher wurde das Durchhaus als "Schmeckender-Wurm-Hof" bezeichnet, die Herkunft dieses Namens ist jedoch unbekannt.
Der Legende zufolge soll in einem tiefen Brunnen ein Basilisk gehaust und das Trinkwasser vergiftet haben. An den Standort dieses Brunnens wird mit einem Hauszeichen in der Schönlaterngasse 7 aufmerksam gemacht. heute befindet sich dort das Lokal "Zum Basilisken" und bietet selbstverständlich völlig ungiftiges Wasser an.
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(SVA)